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Sensuna Plissees

Im Wald neben dem Europapark

Wieder standen wir in aller Herrgotts Frühe auf, um soviel vom Park mitnehmen zu können wie möglich. Jana und ich froren unfassbar, über Nacht waren wir ganz schön ausgekühlt, doch der Morgen versprach uns einen heiteren und warmen Tag. Nach dem Essen und zusammenpacken marschierten wir zum Park und gaben unser Gepäck ab. Erst 09:45 Uhr waren wir alle frei von Rucksäcken und mit Eintrittskarten ausgestattet, es konnte also endlich losgehen. Wir besprachen unsere Route durch den Park, da wir unbedingt alle zusammen bleiben wollten. Wir verbrachten einen spannenden Tag, an dem wir alle großen Achterbahnen mitnahmen und sämtliche Attraktionen nutzten. Zum Glück war es nicht ganz so voll und wir mussten nicht allzu lange anstehen, um in ein Fahrgeschäft zu kommen. Die „Wilde Maus”, eine kleine, etwas klapprige und ruppige Achterbahn, hatte es mir besonders angetan. Marco und ich filmten auch eine der Fahrten, was auf dem wie eine halsbrecherische Fahrt ausschaut, war in Wirklichkeit gar nicht so schlimm. Der wirkliche Hammer war die Mercedes-Achterbahn „Silverstar”, das, meiner Meinung nach, schlimmste Ungetüm im ganzen Freizeitpark. Ein besonderes Highlight für Jana und mich war die Piraten-Show, bei der sich gut aussehende Männer in Kostümen prügelten und Rum tranken. Auch die verschiedenen Wildwasserbahnen waren der absolute Hammer.

Für unsere Verpflegung hatten wir selbst gesorgt. Mit Broten und Würstchen hielten wir uns über Wasser und sahen dabei die ganzen Familien an den Ständen Burger und Fritten kaufen. Aber es störte uns nicht wirklich. Halbwegs satt und immer noch gut gelaunt ging es weiter durch das Meer aus spaßigen, sich drehenden Karussells. 20:00 Uhr suchten wir Fahrer am Ausgang. Die Ausfahrt des Parks, die durch Schranken über einen Zubringer direkt auf die Autobahnen führten, schienen ein perfekter Platz zum anhalten zu sein. Leider mussten wir feststellen, dass es den Leuten mehr Freude bereitete uns zu beleidigen, statt uns zu fragen, wo wir denn hin möchten. Wir mussten sowohl verbal als auch an fiesen Gesten einiges einstecken, aber das gehört leider dazu. Nach etwa fünfundvierzig Minuten hielt jemand an und nahm Stefan und mich mit zu einem Autohof nach Ettenheim, wo Jana und Marco uns schon erwarteten.

An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich jedes Mal, wenn ich die Ausfahrt Ettenheim sehe, sei es beim Trampen oder einfach so unterwegs mit einem PKW, einen Anfall erleide. Warum wird in den folgenden Zeilen erklärt und dann sicher auch verständlich.

Bis 22:00 Uhr suchten wir einen Schlafplatz in allen erdenklichen Richtungen. Beladen mit unseren Rucksäcken und müde vom langen Tag tasteten wir uns im Dunkeln durch die Gegend und mussten feststellen, dass Ettenheim nichts weiter als ein einziges Industriegebiet war. Hier gab es nichts als Firmengelände, Asphalt und Schotter. Kein Fleck Wiese bot sich zum Zelten, oder auch nur auf Isomatten schlafen, an. Der Betonflächen überdrüssig erkundigten wir uns in einem Rasthaus, einem Casino und klingelten an der Tür des einzigen Wohnhäuschens weit und breit, wo uns keiner öffnete, obwohl Licht brannte. Ich hätte nachts gegen 24:00 Uhr wahrscheinlich auch nicht mehr geöffnet. Nirgens konnte man uns Auskunft geben, im Casino sah man uns ungläubig an und wies und darauf hin, dass wir uns in einem Industriegelände befänden. Als hätten wir das nicht bemerkt. Sehr spät entschieden wir uns für eine Notlösung und kampierten auf einem abgemähten Maisfeld, neben einer Holzverarbeitungsfabrik (was immer es genau war wussten wir nicht). Die ganze Nacht über ratterte die Fabrik und spieh Holzstaub über unseren Zelten aus, und um das alles perfekt zu untermalen wiegten und sanfte Autobahngeräusche in den Schlaf. Vor dem Einschlafen dachte ich noch ein bisschen über die Gruppenkonstellation nach und fand, dass es ganz gut passte. Wir funktionierten wie ein gut geöltes Uhrwerk und verstanden uns auch alle recht gut. Es gab immer Kleinigkeiten, an denen ich mich innerlich hochzog, aber ich sollte erst einige Urlaube später lernen, wie schlimm es in einer Gruppe wirklich sein konnte. Ich wusste damals nicht wirklich zu schätzen, wie leicht und zwanglos dieser Trip von ablief.

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